4. Duisburger Halbmarathon |
05.06.2005
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Unverhofft kommt oft
- alles neu macht der Schuh ... |
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Traditionell zieht es den Läufer
vom Niederrhein ein- oder zweimal im Jahr zu Duisburger Läufen
- habe ich in der Montanstadt doch jahrelang gelebt.
Schon im letzten Jahr habe ich festgestellt, dass der Duisburger
Rundkurs ein schnelles Pflaster ist und außerdem kenne
ich hier jede Straßenecke. Damit ist der Duisburger
Halbmarathon für mich eindeutig zu einem Pflichttermin
avanciert.
Erst 4 Wochen vor dem HM habe ich angefangen wieder
auf (für mich) längeren Strecken zu trainieren und
habe so wenigstens doch noch 7 Läufe zwischen 15 und
20 Kilometer absolviert. Erwartet war für Duisburg ein
Lauf über 1:30:00 - mir fehlen dieses Jahr einfach die
Grundlagen. 700 km Training in 5 Monaten kann man wirklich
nicht trainingsfleißig nennen. Ein wenig Hoffnung hatte
ich noch in meine neuen Rennschuhe: ACISCS DS RACER VI - allerdings
auch ein wenig Bammel ob meiner Beine, denn ich hatte die
Sahneschnittchen erst einmal über 10 km vor dem HM getestet.
Der Start
Unglaublich - aber ich hätte den Start fast verpasst.
Da sich der Inlinerstart um ca. 15 Minuten verschoben hatte,
war ich davon ausgegangen, dass sich die anderen Läufe
ebenfalls um dieses Viertel verschieben würden und schlenderte
13 Minuten vor dem Start noch in Trainingsschuhen und Jacke
zu meiner Frau neben dem Startwagen. "Was machst du denn
da? Hier jeht dat gleich los!" "Wie los ... das
sind doch die Marathonis?" "Ne, das ist der Halbmarathon!"
Ups ... wohl doch zu lange auf dem Klo gesessen.
Damit hatte sich die Frage nach dem Warmlaufen auch erledigt,
der Sprint zum Auto und zurück musste ausreichen. Schnell
die Jacke aus, die Rennschuhe an und zurückgerast. Glücklicherweise
war es überhaupt kein Problem sich in den ersten 2, 3
Reihen einzuordnen. Schwein gehabt! Und ich war sogar noch
5 Minuten vor der Zeit.
Das Rennen
Endlich los ... - die Schuhe waren auch schon ganz unruhig.
Und jetzt ziehen die beiden, mein lieber Scholli! Als wäre
der Asphalt gar nicht vorhanden. Ärgerlich wie immer
die wenigen Leute, die hier vorne den Verkehr aufhalten. Also
kreuz und quer über, unter und zwischen Beinen durch
und nach einem Kilometer haben sich dann 3 Gruppen herauskristallisiert.
Die Spitze mit ca. 5 Läufern, dahinter eine größere
Gruppe mit Verfolgern und wenige Meter dahinter eine kleine
Gruppe in der ich mich befand - ungefähr Position 25.
Meine Beine waren gut und die Jungens die mit mir liefen zogen
und drückten. Genauso wie ich und das hielt uns alle
gut im Tempo. Die 5 Kilometer passierten wir bei 19:23 min.
Ob das gutgeht?
Ungefähr bei Kilometer 8 stand dann meine Frau und einige
Leute riefen: "Das ist der Andreas!" Ob das die
Groupies vom Laufforum laufen-aktuell.de
waren? Ich habe euch leider nicht erkennen können.
Und dann ... bin ich "eingeschlafen" und erst wieder
aufgewacht, als der Läufer vor mir plötzlich 50
Meter entfernt war. Er wollte sich wohl einer 2er Gruppe weit
vor uns anschließen. Ich hatte noch gut Druck und bin
die 50 Meter wieder aufgelaufen, da waren wie dann zu viert.
Die 10 km Zeit durchliefen wir bei 39:07 min. Es lief gut.
Durchziehen oder nicht?
Mein Versuch war aber recht herzlos und hier war dann wohl
der Wunsch der Vater des Gedanken. Die Strafe folgte selbstverfreilich
auf dem Fuß. Die 3 ließen mich nämlich langsam
aber sicher stehen und meine Kilometerzeiten gingen plötzlich
über die 4 Minuten Grenze. Ab der Münchner Str.
in Buchholz war ich dann alleine. Lediglich ein Ruf: "Rampi
lauf!" ermunterte mich. Muss ein alter Schulkamerad gewesen
sein, sonst nennt mich kein Mensch mehr so. Leider weiß
ich nicht, wer es war - trotzdem: Danke, hat geholfen!
Kilometer 15: 59:13 min. Zwischen Kilometer 16 und 18 verlor
ich dann die Sekunden, die mir am Ende zur 1:23:xx fehlten.
Plötzlich überholte mich noch ein Läufer im
Affenzahn. Was war los? Plötzlich spürte ich auch
die Rache der neuen Schuhe. Die Waden wurden langsam hart
und vor allem meldeten sich 2 Blasen. Zwei Kilometer vor dem
Ziel noch 2 Läufer die an mir vorbeipesten. Ich versuchte
zu beißen und lasse mich ein wenig ziehen. Bald musste
ich aber erneut abreißen lassen. Kilometer 20 fällt
bei 1:19:56 h. Die Sambatänzerinnen kurz vor dem Ziel
geben nochmal Kraft. Holla die Maus! Mehr als 3:54 min auf
dem letzten Kilometer und ein gepflegter kleiner Spurt gehen
nicht mehr und so torkele ich in 1:24:05 h ins Ziel und bin
etwas traurig, weil ich gerne eine "23" gehabt hätte,
andererseits aber erstaunt, weil ich so gute Beine nicht erwartet
habe.
Platz 32 von 1873 Männern, Altersklassen 8. von 424.
Das liest sich doch ganz ordentlich. Da geht noch was. |
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Einen gemütlichen Kilometer
vor dem Start
Oder besser 4:25 min vor dem Startschuss. Als 4. von links
im leuchtenden Schuhgewand, lasse ich mich von dem Sermon
der beiden Plaudertaschen beplätschern. |
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Bei "Kilometer 8"
Am Grunewald: "Da geht es lang!" - und dahinten
kommen die Terroristen auf Rädern ... |
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Fast am Ziel
Der Läufer hinter mir dachte wohl, er kommt noch an mich
heran, aber am Ende fehlten ihm 7 Sekunden. Nicht mit mir
... ;-) |
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Im Ziel |
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3:45
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3:52
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3:55
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3:52
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3:58
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5
km
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19:23
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3:55
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3:53
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3:53
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4:02
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3:59
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10
km
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39:07
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19:44
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3:54
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3:57
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4:05
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4:05
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4:04
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15
km
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59:13
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20:06
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4:10
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4:07
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4:10
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4:07
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4:07
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1:19:56
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20:42
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3:54
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0:17
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1:24:05
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HM
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Die einzelnen Kilometerzeiten
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